Rückblick Exkursion im NSG Nonnenhof

Eine floristische Betrachtung des LRT 6210-014 und der umliegenden Weiden.

Am Samstag, dem 22.06.24, fand eine durch die NATURA 2000-Station organsierte Exkursion in das Naturschutzgebiet Nonnenhof statt. Das Naturschutzgebiet Nonnenhof nahe Neubrandenburg, erstreckt sich über 1.049 Hektar und wurde 1937 eingerichtet. Es schützt Vogelbrut- und -rastgebiete sowie botanische Raritäten. Auf der Halbinsel Nonnenhof finden sich Sumpf- und Großseggen-Erlenbruchwälder, während das Ufer der Lieps von Schilf- und Binsenröhrichten gesäumt ist.
Insgesamt 170 Vogelarten, darunter Bekassine, Waldschnepfe, Wachtel und Eisvögel, brüten im Naturschutzgebiet. See- und Fischadler sowie der Schwarzstorch nutzen die Halbinsel als Nahrungsrevier. Während des Vogelzugs rasten hier bis zu 17.000 Saat- und Blessgänse sowie verschiedene Entenarten. Das Naturschutzgebiet Nonnenhof ist Teil eines bedeutenden binnenländischen Vogelschutzgebiets und seit 1988 als “Europäisches Vogelschutzgebiet” anerkannt.
Der Gebietszustand wird als gut angesehen, obwohl Nährstoffeinträge aus benachbarten landwirtschaftlichen Flächen eine Herausforderung darstellen. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe sowie der BUND Neubrandenburg setzen sich seit vielen Jahren für das Gebiet ein.

Die landwirtschaftliche Nutzung im Gebiet ist begrenzt und unterliegt strengen Auflagen. Die bewaldeten Bereiche im Gebiet unterliegen keiner Nutzung. Ein Großteil der offenen Flächen werden aktuell durch einen Schäfer beweidet oder fungieren als landwirtschaftliche Stilllegungsflächen. Im Jahr 2021 wurde ein Teil des LRT 6210-014 erstinstandgesetzt. Dabei wurden Gehölze abgeschnitten und beräumt und die Stubben gemulcht. Im folgenden Jahr fand eine Nachpflege der Fläche statt. Seit dem vergangenen Jahr werden die Trockenrasenhänge durch einen Schäfer beweidet. Bei der Begehung konnte genau beobachtet werden, wo die Erstinstandsetzung durchgeführt wurde.

Die Fläche ist vornehmlich durch initial Arten sowie Acker- und ruderale Vegetation bewachsen. Die anschließenden Bereiche sind inzwischen wieder durch einen starken Aufwuchs von Schlehe und Weißdorn gekennzeichnet. Zwischen den aufwachsenden Sträuchern konnten noch einige lebensraumtypische und besondere Arten entdeckt werden, die bereits in der Vergangenheit dort kartiert worden waren.

Große Fetthenne (Sedum maximum)
Sand-Grasnelke (Armeria maritima)
Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium)
Berg-Sandglöckchen (Jasione montana)
Tripmadam (Petrosedum rupestre)
Pflanzenbestimmung am Wegrand
Exkursionsbesucher