Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen der NATURA 2000-Station gemeinsam mit weiteren Akteur*innen, die Arbeit in der Station vorangebracht. Die Bereisung der Projektgebiete Tollensetal (DE 2245-302), Tollensesee (DE 2545-303) und Burg Stargard (DE 2446-301) stellte dabei zunächst die Grundlage für die weiteren Handlungsfelder dar. Die etwa 90 Flächen in den drei Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) weisen teilweise sehr schlechte Erhaltungszustände auf, was den Handlungsbedarf deutlich sichtbar macht. Die größte Herausforderung für die teils kleinen, mageren oder sehr feuchten, steilen und verbuschten Lebensraumtypen (LRT) stellt zum einen die Wiederaufnahme einer Bewirtschaftung mittels entsprechender Förderungen und zum anderen die standortangepasste Nutzung- und Pflege dieser Standorte dar.
In den bereits durchgeführten Beratungsgesprächen mit Bewirtschafter*innen und Eigentümer*innen wurde deutlich, dass der Wille zum Erhalt dieser Standorte gegeben ist. Neben der Bereitstellung von wichtigem Infomaterial zum Thema Landwirtschaft in NATURA 2000-Gebieten stellten die Mitarbeiterinnen der Station individuelle Fördermöglichkeiten für einzelne Betriebe zusammen, hielten Vorträge und leiteten die Umsetzung von NATURA 2000-Maßnahmen mittels der Naturschutzförderrichtline (NatSchFöRL M-V) ein. Um die Akzeptanz und Bekanntmachung der Station sowie die Thematik NATURA 2000 in der Öffentlichkeit zu steigern, wurde unter anderem eine Exkursion durchgeführt, welche sich speziell mit den Kalk-Trockenrasen (LRT 6210) im Malliner Bachtal beschäftigte.
Weiterhin ist die Vernetzung von Landwirtschaft (Bauernverbände, Landwirtschaftsbetriebe etc.) und Naturschutz (StALU, UNB etc.) die Grundlage für eine gute Stationsarbeit. Dahingehend hat die Station im vergangenen Jahr die gemeinsame Arbeit verstärkt fokussiert und hat unter anderem vor Junglandwirt*innen und Bauernverbänden aber auch in der Hochschule Neubrandenburg (Studiengang Agrarwirtschaft) sowie bei dem 13. Ernst-Boll-Naturschutztag Vorträge gehalten.
Ausblick
Im Jahr 2024 soll insbesondere die Umsetzung von NATURA 2000-Maßnahmen aus den Managementplänen unter anderem mittels der Naturschutzförderrichtline vorangebracht werden. Des Weiteren ist die Erstellung eines Mahdgutkonzeptes, welches die Abnahme, Vermarktung und Verwertung von minderwertigem Mahdgut thematisiert, in Arbeit. Dieses Konzept dient der erleichterten Bearbeitung von z. B. Pflegeflächen, auf denen Aufgrund einer fehlenden Nutzung Mahdgut anfällt, welches entsorgt, vermarktet oder abgegeben werden muss.
Ein weiteres großes Arbeitsfeld ist der Test von Spezialtechnik auf besonders trockenen, steilen oder extrem nassen Standorten. Insgesamt werden hierbei etwa 20 verschiedene Flächen in einzelnen Vorführungen getestet. Hierzu werden die Termine auf der Website der Station veröffentlicht. Zudem werden auch Termine zu weiteren geplanten Exkursionen hier auf der Seite erscheinen.
Fotos: Heidi Witzmann, Berit Brehmeier und Alexa Schmidt